Einbahnstraßenregelung ab Montag (19.10.) im Ortskern Grasleben
Schon seit April müssen sich Pendler, aber auch Anwohner in Grasleben in Geduld üben. Dringend erforderliche Straßensanierungen behindern seit Monaten den Verkehr im Ortskern des Dorfes. „Der eine empfindet die Stille vor der Haustür dank des wegbrechenden Verkehrs als wohltuend, den anderen störten die bisher zum Teil großen Umwege“, so Gemeindedirektor Gero Janze. Die Situation ist aber weit komplexer. Die Gemeinde weist in diesem Zusammenhang auf die äußerst schwierige Situation der Gewerbetreibenden – dort fehlt der Durchgangsverkehr – hin. Umgekehrt waren und sind Anwohner wegen des zusätzlichen Verkehrs durch die „Abkürzer“ in den Nebenstraßen genervt. Leider werde sich laut einer Pressemitteilung der Gemeinde häufig nicht an Verbote gehalten und gesperrte Nebenstrecken genutzt.
Diese Beobachtungen setzen sich fort: So ist zwar seit Kurzem die Landesgrenze nach Weferlingen über die Umleitung der Grasleber Bahnhofstraße für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen wieder möglich, tatsächlich ignorieren aber auch regelmäßig größere LKWs das ausdrückliche Verbot und befahren zum Beispiel die schmale Mittelstraße. Die zusätzlich legal passierenden Autos führen ebenfalls zu einem überhöhten Verkehrsaufkommen und zu Belastungen für Anwohner. Unfälle und weitere Schäden werden durch diese intensive Nutzung befürchtet. Die Straßen im Dorfkern sind einfach nicht für LKW-Verkehr ausgelegt, praktisch hätten sie sich laut einiger Anwohner aber schon zur Rennstrecke für schwere LKWs entwickelt.
In Absprache mit der Straßenverkehrsbehörde beim Landkreis versucht man dem jetzt entgegenzuwirken: Die Mittelstraße wird ab Montag, dem 19.10.2020 vorübergehend zur Einbahnstraße in Richtung Osten. Ziel der Maßnahme ist laut Mitteilung der Gemeinde, Anwohner – insbesondere aber auch Kinder auf dem Schulweg – zu schützen. Das (verbotswidrige) Befahren der Mittelstraße soll weiter erschwert werden. Allen Beteiligten sei dabei bewusst, dass das Problem durch diese Maßnahme nicht vollständig gelöst werden kann und nun Anwohner unter Umständen auch einen Umweg fahren müssen. „Dies alles kann aber kein Argument sein, nichts zu tun und Däumchen zu drehen“, so Gemeindedirektor Gero Janze. Die Krux: Die Gemeinde selbst darf den fließenden Verkehr nicht kontrollieren, daher wurde die Polizei nochmals gebeten, den Verkehr an den kritischen Stellen intensiver zu beobachten.
Laut Gemeinde wolle man die Situation sehr genau im Auge behalten und bei Bedarf nachsteuern. „Das ist allemal besser, als in Lethargie zu verfallen und das Problem auszusitzen“, so der Gemeindedirektor.
Bild zur Meldung: (Bild: Gemeinde Grasleben)