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Sanierung B244 bei Mariental: Verdacht auf Kampfmittel

Samtgemeinde Grasleben

+++ Quelle Text: Helmstedter Nachrichten/Erik Beyen, online abgerufen am 26.09.2023; vollständig entnommen: 

 

https://www.braunschweiger-zeitung.de/helmstedt/article239668465/B244-im-Kreis-Helmstedt-Verdacht-auf-Kampfmittel.html +++

 

Die Bundesstraße 244 (B244) ist seit dem 28. August zwischen Mariental Dorf und der Kreuzung Kreisstraße (K) 50, das ist die „Rote Welle“, für den Verkehr gesperrt. Besonders Menschen in Rottorf und Rennau leiden unter dem Umleitungsverkehr. Und der wird sie wohl länger beeinträchtigen, als vogesehen. Denn die geplanten Baumaßnahmen an der Bundesstraße verzögern sich. Grund: Bei der Sondierung nach möglichen Kampfmitteln im Boden haben Spezialisten einen Verdachtsfall ausgemacht, eine Anomalie. Die muss nun genauer untersucht werden. Und das kann etwas dauern.

 

Dies Vorweg: Die Untersuchung auf mögliche Kampfmittel war im ursprünglichen Zeitplan bereits vorgesehen. „Im Vorfeld von Straßen- und Tiefbauarbeiten erfolgt eine Abfrage beim Kampfmittelbeseitigungsdienst“, schreibt Michael Peuke, der Leiter der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Wolfenbüttel auf Anfrage. Der Haken daran: „Uns konnte keine Kampfmittelfreiheit bescheinigt werden.“ Die Konsequenz ist also die genaue Sondierung durch eine entsprechende Fachfirma.
Anomalie im Zuge von Sanierungsarbeiten auf der B244 festgestellt.Eben diese Sondierung hat nun einen Verdachtsfall hervorgebracht, eine so genannte Anomalie. Irgendetwas befindet sich da unterhalb der Straße. Weil nicht exakt bestimmt werden kann, worum es sich dabei handelt, müssen Menschen mit echten Nerven ans Werk. Konkret: Sie öffnen die Stelle.

 

Wo genau sich die mögliche Fundstelle befindet, gibt Peuke aus nachvollziehbaren Gründen nicht bekannt. Man wolle aber absolut sicher sein, dass sich dort nicht doch noch ein potenziell gefährliches Relikt aus Kriegszeiten befindet. Im Idealfall liege dort eine alte Konservenbüchse. Selbst ein „verirrter“ Findling könne eine Anomalie auslösen. „In solchen Situationen erkennt man, was Frieden ist“, kommentiert der Behördenleiter.


Bauarbeiten auf der Bundesstraße 244 verzögern sich.Eine Abfrage der Kampfmittelfreiheit eines Baufeldes ist Standard. Doch mit den Jahren hätten sich die Möglichkeiten deutlich verbessert, so Peuke. Das betreffe sowohl das dazu vorhandene Material, sprich Dokumentationen, als auch die Technik, mit der das Erdreich sondiert werde. Das heit, dass Anomalien, die vor Jahren unentdeckt geblieben waren, in unseren Tagen sichtbar sind.

 

Von 1937 bis 1940 entstand der Fliegerhorst Mariental am Lappwald gelegen. Heute zeugen ehemalige Kasernengebäude von jenen dunklen Tagen. Er diente der Luftwaffe zunächst als Flugschule. Außerdem waren dort unter anderem Ausbildungseinheiten der Fallschirmjäger stationiert. Erst mit den heranrückenden Fronten gegen Ende des Zweiten Weltkrieges beherbergte der Hort auch ein Kampfgeschwader. 1944 griffen die Alliierten den Fliegerhorst an. 1945 nahmen ihn US-Einheiten ein. Sie wurden von britischen Truppen abgelöst. 1946 sprengten die damaligen Besatzer die militärischen Einrichtungen, die Kasernengebäude wurden der zivilen Nutzung überlassen. Eine Siedlungsbebauung entstand erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges.

 

Die eigentlichen Bauarbeiten an der Bundesstraße werden sich nun etwas verzögern, damit auch das geplante Ende und die Freigabe der Straße für den Verkehr. Auf einen Zeitpunkt konnte sich der Behördenleiter noch nicht festlegen. Vorgesehen war zunächst der 27. Oktober, wenn das Wetter keinen Strich durch die Planungen zieht. Umfangreiche Sanierungen habe es an diesem Abschnitt der Straße übrigens lange nicht gegeben. Apropos: Der Kampfmittelbeseitigungsdienst war entgegen vermeintlicher Beobachtungen nicht vor Ort. „Es gibt qualifizierte private Unternehmen, die die Untersuchungen vornehmen“, so Michael Peuke.

 

+++ Quelle Text: Helmstedter Nachrichten/Erik Beyen, online abgerufen am 26.09.2023; vollständig entnommen: 

 

https://www.braunschweiger-zeitung.de/helmstedt/article239668465/B244-im-Kreis-Helmstedt-Verdacht-auf-Kampfmittel.html +++

 

Bild zur Meldung: Quelle Bild: Erik Beyen