Grasleben hat einen neuen Dorfpolizisten
Jürgen Brieter übernimmt die Aufgabe von Gerald Gottwald. Dieser war fünf Jahre Ansprechpartner für die Menschen.
Die Samtgemeinde Grasleben hat seit 1. Oktober einen neuen Polizisten. Polizeihauptkommissar (PHK) Jürgen Brieter übernahm die Leitung der Dienststelle von Polizeihauptkommissar Gerald Gottwald. Dieser kümmerte sich fünf Jahre lang um Recht und Ordnung in der Samtgemeinde.
Wechsel nach Helmstedt
Gottwald wechselte in neuer Funktion in das Kommissariat Helmstedt. Brieter war bislang in Schöningen und kehrt mit dem Wechsel nach Grasleben nun auch dienstlich an seinen Wohnort und in seine Heimatgemeinde zurück. Bereits sein Vater war Polizist in Grasleben. Zur offiziellen Übernahme des Staffelstabes war auch Samtgemeindebürgermeister Gero Janze gekommen. Anwesend waren neben dem Leiter des Polizeikommissariats Helmstedt, Joachim Krüger, auch Ullrich Müller, Leiter Einsatz Streifendienst, und Alexander Lehr, der Leiter des Kriminalermittlungsdienstes.
Brieter ist ein „Glücksgriff“
Einen „Glücksgriff“ nannte Joachim Krüger das neue Gesicht für die Dienststelle in Grasleben. Mittelalt, konkret 46 Jahre, ein erfahrener Polizeihauptkommissar und dann noch mit Bindung an den Ort seines Wirkens. Der „Neue“ im Amt hält es, wie sein Vorgänger: nicht nur Innendienst, sondern unterwegs sein und mit den Menschen reden. Seit 1994 ist Jürgen Brieter im Polizeidienst, seit 1999 im Einsatz-Streifendienst. Bis 2012 absolvierte er seinen Dienst in Helmstedt, danach bis zur Versetzung nach Grasleben in Schöningen. „Perspektivisch war es mein Ziel, nach Grasleben zu gehen“, erklärte Brieter, „Als ich dann hörte, dass Gerald nach Helmstedt wechselt, habe ich mich sofort beworben.“ Erfolgreich, wie nun klar ist. Er habe gewusst, dass das seine einzige Chance sei. „Hätte ein jüngerer Beamter die Dienststelle übernommen, wäre es das für mich gewesen.“
Fachkräftemangel ist auch bei der Polizei Grasleben ein Problem
Die nüchterne Analyse verdeutlicht ein Dilemma, in dem auch die Polizei steckt: „Uns fehlt die Generation um die 40 Jahre“, sagt Alexander Lehr. Es geht um Personal. Die geburtenstarken Jahrgänge verabschiedeten sich in den Ruhestand, die junge Generation, die nun nachrücke, habe in vielen Bereichen wenig Bindung zum Landkreis, weil sie schlichtweg nicht aus dem Landkreis komme. Noch relativ junge Kolleginnen und Kollegen müssten zudem die Ausbildung der Neulinge übernehmen, weil eben das mittlere Alter fehle. Das sei eine Herausforderung, die man aber auch bestehe.
Brieter möchte verlässliche Größe im Dorf sein
Gerald Gottwald hat sich nach eigenen Worten in Grasleben wohlgefühlt, gut aufgenommen, wenngleich mancher im Dorf auch nach fünf Jahren noch vom „Neuen“ in der Dienststelle gesprochen habe. Hätten sich die Dinge nicht so ergeben, er wäre bis zu seiner Pensionierung in Grasleben geblieben, meinte er.
Süpplingen übernimmt im „Notfall“
Genau so will das nun sein Nachfolger machen, eine verlässliche und feste Größe im Dorf sein, wie es Gottwald auch war. Gero Janze begrüßte die Wahl für die Nachfolge Gottwalds. Jürgen Brieter sei im Dorfe integriert, was ihm einen Vorteil verschaffen werde. Die Polizeidienststelle befindet sich übrigens im Rathaus Grasleben. Ist diese nicht besetzt, übernimmt Süpplingen. Und um „größere“ Angelegenheiten kümmere sich ohnehin das Kommissariat. Apropos: Ohne Polizei ist Grasleben auch dann nicht, wenn die Dienststelle unbesetzt ist. Der Streifendienst hat die Samtgemeinde nach Aussagen von Ullrich Müller sozusagen immer mit im Blick.
Text: Helmstedter Nachrichten vom 24.10.2023, Autor: Erik Beyen
Bild: Dirk Fochler
Bild zur Meldung: Jürgen Brieter (Zweiter von rechts) ist neuer Leiter der Polizeidienststelle in Grasleben und folgt damit auf Gerald Gottwald (Dritter von links). Zur offiziellen Übergabe im Kommissariat Helmstedt kamen (von links) der Leiter Einsatz Streifendienst Ullrich Müller, der Leiter des Kriminalermittlungsdienstes Alexander Lehr, Graslebens Samtgemeindebürgermeister Gero Janze sowie der Leiter des Polizeikommissariats Helmstedt, Joachim Krüger. (Bild: Katja-Weber Diedrich, Helmstedter Sonntag)