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Landkreis Helmstedt macht sich stark für stillfreundliche Orte

Samtgemeinde Grasleben

Stillen ist das Natürlichste der Welt und die gesündeste Ernährung für Babys. Aber auch heute noch erleben viele stillende Mütter Diskriminierung im Alltag. Unangenehme Blicke, unfreundliche Kommentare oder sogar Hausverbote sind keine Seltenheit. Diese Erfahrungen führen dazu, dass sich Mütter unsicher fühlen und das Stillen möglicherweise früher beenden als geplant. Dabei bietet Stillen auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile für Mutter und Kind. Es ist höchste Zeit, dass wir ein gesellschaftliches Umdenken erreichen und stillenden Müttern ein offenes und unterstützendes Umfeld bieten.


Der kürzlich erschienene Artikel in der Braunschweiger Zeitung „Nationalspielerin Tabea Sellner kämpft gegen Diskriminierung stillender Mütter“ mag nachdenklich stimmen, hat womöglich den einen oder anderen aufgerüttelt. Doch die Realität zeigt: Auch heute noch stoßen stillende Frauen auf Unverständnis und Diskriminierung, wenn sie ihr Kind in der Öffentlichkeit ernähren möchten.
Studien belegen, dass viele Mütter negative Erfahrungen machen, von abfälligen Blicken bis hin zu offenen Beschimpfungen. Dabei empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das ausschließliche Stillen in den ersten sechs Lebensmonaten und rät, auch darüber hinaus weiter zu stillen. Muttermilch ist die beste Nahrung für Säuglinge und bietet ihnen einen optimalen Schutz vor Krankheiten.


Eine Umfrage des Babyartikelherstellers MAM in Österreich zeigte, dass sich viele Mütter beim Stillen in der Öffentlichkeit beobachtet und unwohl fühlen. Die Gründe für das Unbehagen vieler Frauen sind vielfältig: fehlende Rückzugsmöglichkeiten, gesellschaftliche Normen und ein Mangel an Akzeptanz.


In Österreich wurde daraufhin der erste Schritt unternommen und das sogenannte Still-Siegel für stillfreundliche Orte initiiert. Seit einiger Zeit hat das Still-Siegel auch in Deutschland Einzug gehalten. Viele Städte und Regionen beteiligen sich bereits und kennzeichnen stillfreundliche Örtlichkeiten mit einem entsprechenden Aufkleber. Was andernorts schon funktioniert, kann auch der richtige Weg für den Landkreis Helmstedt sein, um das Bewusstsein für das Stillen in der Öffentlichkeit zu stärken. Die Hebammenzentrale Braunschweig und das Haus der Familie haben bereits mit der Aktion „Stillfreundliches Braunschweig“ die Arbeit aufgenommen. Hier wurde über die sozialen Medien dazu aufgerufen, stillfreundliche Orte zu empfehlen, welche anschließend besucht und mit dem offiziellen Stillaufkleber des Niedersächsischen Hebammenverbandes „prämiert“ werden.


Hier möchte die Koordinatorin der Hebammenzentrale mit der Gleichstellungsbeauftragten und der Gesundheitskoordinatorin des Landkreises Helmstedt ansetzen und eine ähnliche Kampagne starten. Gemeinsam möchten sie dazu beitragen, dass Frauen zukünftig sicher und zuverlässig Orte im Landkreis Helmstedt finden, um ihr Baby zu stillen oder ihm die Flasche zu geben.
Dafür möchten sie stillfreundliche Orte im Landkreis Helmstedt ausfindig machen, über diese berichten und mit dem Still-Siegel auszeichnen. Wenn Frauen zukünftig einen blauen Aufkleber mit weißer Figur und blauem Baby an einer Tür oder einem Fenster eines Gebäudes finden, dann wissen Sie: „Hier bin ich als stillende Mutter mit meinem Baby herzlich willkommen.“ Im besten Fall entsteht so ein Netz von stillfreundlichen, geschützten Rückzugsorten im landkreisweiten öffentlichen Raum.


Sie wollen sich gern als stillfreundlicher Ort bewerben? Oder Sie kennen einen Ort - egal ob Geschäft, Café, Restaurant oder öffentliche Einrichtung, der Ihrer Meinung nach den Kriterien für einen stillfreundlichen Ort entspricht? Dann freuen wir uns über Ihre Zuschriften.


Ansprechpartnerin:
Dana Teramihardja, Hebamme
Koordinatorin Hebammenzentrale Landkreis Helmstedt
Büro: Haus der Familie GmbH, Kaiserstr. 48
Mobil +49 151 54303019
Dana.Teramihardja@vhs-braunschweig.de

 

Bild zur Meldung: Bildquelle: Landkreis Helmstedt - Unterstützen das Stillsiegel im Landkreis: Alexandra Girod, Leiterin Stabstelle Integrative Sozialplanung, Helene von Stülpnagel (Gesundheitskoordinatorin), Dana Teramihardja (Hebamme), Sonja Klein (Gleichstellungsbeauftragte) (v.l.)